Doku über Widerstand der Munduruku

Staudämme vernichten Regenwald und Indianergebiete

Munduruku wehren sich gegen Staudamm
Munduruku Indianer wehren sich gegen Staudamm Projekt der brasilianischen Regierung

Martin Keßler hat einen spannenden Dokumentarfilm über den Kampf gegen geplante Staudämme am Fluss Tapajós gedreht.

In der Pressemeldung zum Film wird Krixi Munduruku zitiert: „Fluss, Land, die Wälder und die Fische. All das bedeutet Leben“. Doch das ist jetzt in Gefahr. Am TAPAJÓS, einem der großen Nebenflüsse des Amazonas. Dort will die brasilianische Regierung sieben Großstaudämme errichten. Dadurch seien rund 200 000 Hektar Urwald bedroht. Zudem fürchten Indigene wie die Munduruku um ihren Lebensraum.

Die arte Reportage „Amazonia“ zeigt die Munduruku wie sie in Harmonie mit der Natur im Amazonas Dschungel leben als Jäger und Sammler. Doch der Bau des Staudamms bedroht ihre Kultur und ihre gesamte Existenz.

Doch die Munduruku haben die Landvermesser verjagt und Straßen blockiert. Auf ihrer großen Protestversammlung bekamen sie außerdem Unterstützung von drei katholischen Bischöfen. Darunter Bischof Kräutler vom Nachbarfluss Xingu, an dem gerade der drittgrößte Staudamm der Welt entsteht.

„Kriminelle Vereinigung“ gegen Munduruku Indianer

Mit angeblich vierzig neuen Staudämmen will die Regierung Brasiliens den Energiehunger Brasiliens stillen. Doch in Wirklichkeit gehe es um Milliarden für Baukonzerne und illegale Parteienfinanzierung. „Das ist eine kriminelle Vereinigung“, so der katholische Bischof von Santarem, Dom Flávio Giovenale. Dazu verweist auf den Korruptionsskandal um den halbstaatlichen Erdölkonzern „Petrobras“.

Doch auch europäische Weltfirmen wie Siemens oder Andritz wollen am Staudammboom kräftig mitverdienen. Dabei gäbe es längst Alternativen: die Solar- und Windenergie. In der Tat ist der Film eine spannende Reportage von Martin Keßler. Im Vorfeld der großen Papstenzyklika zur Bedrohung der Schöpfung, in die die Erfahrungen am Xingu und TAPAJÓS mit eingeflossen sind.

Kurzfassung (8 min) des Dokumentarfilmes
„COUNT DOWN AM TAPAJÓS“ von Martin Keßler.
Über den Kampf gegen geplante Megastaudämme am Fluss TAPAJÓS im Amazonasgebiet und dazu über den Korruptionsskandal „PETROBRAS“ in Brasilien.
Bestellung Langfassung des Filmes:
www.neuewut.de

Neueste Meldung zum größten Staudamm Bauprojekt am Tapajós:

Am 04.Juli 2016, pünktlich zum Olympia-Start in Brasilien, verkündete die Regierung den Stopp des Bauprojekts. Doch an der Planung von Dutzenden anderer Staudämme hat dies nichts geändert. Das größte Staudammprojekt allerdings ist vom Tisch.

Quellen:

  • MK Filmproduktion 2015
Über Bernd Kulow 168 Artikel
Als Journalist gestalte ich diese Webseite. Seit 2 Jahren bin ich freischaffender Filmemacher unter dem Namen MANGO-Film. Gearbeitet habe ich für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau, Hörfunk und Fernsehen. Der Regenwald hat mich von klein auf fasziniert. Mehrfach war ich in Mittel- und Südamerika unterwegs. Dabei hat mich vor allem der Amazonas Dschungel beeindruckt.

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